Pädagogische Einzelförderung

Pädagogische Einzelförderung durch individuelle tiergestützte Förderung

 

Fördermaßnahmen für Kinder, die in ihrer Entwicklung eingeschränkt sind, müssen ganz individuell auf die jeweilige Problemlage abgestimmt werden. Im Vorgespräch werden Förderziele festgelegt, die mit Hilfe des Hundes erreicht werden sollen. Jedes Treffen mit dem Hund wird für jedes Kind individuell vorbereitet und klar strukturiert.


In der Arbeit mit dem Hund werden insbesondere auch Kinder mit verschiedenen Einschränkungen angesprochen (körperliche oder geistige Behinderung, Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsverzögerungen). Durch die offene, wertfreie Art des Hundes erfährt das Kind eine vorbehaltslose Kontaktaufnahme. Im Folgenden werden beispielhaft einige mögliche Ziele dargestellt:

 

  • Manche Kinder haben Probleme, sich in der Schule zu konzentrieren und an einer Sache dran zu bleiben. Der Hund kann das Kind unterstützen, die Konzentration und das Durchhaltevermögen zu steigern.

 

  • Manche Kinder haben ein geringes Selbstbewusstsein und können nicht glauben, selbstwirksam ihre Welt mitgestalten zu können. (wie z.B. nach einer Scheidung der Eltern, in der sich das Kind als „passiver Spielball“ erlebt) Das Kind kann dem Hund z.B. Tricks beibringen. Damit dies gelingt, muss das Kind liebevoll aber konsequent mit dem Hund sprechen. Das Kind wechselt von der Rolle des Lernenden in die Rolle des Lehrers. Beim Üben mit dem Hund wird das Kind lernen, langsam und deutlich zu sprechen und die eigenen Stimme und den Körper gezielt einzusetzen, um dem Hund deutlich zu machen, was er tun soll. Und wenn der Hund dann genau das tut, was das Kind von ihm erwartet, leuchten die Augen von beiden und das Kind erlebt, dass es etwas bewirken kann. Durch solche Kompetenzerfahrungen steigt das Selbstbewusstsein des Kindes. Durch die positive Ich-Findung und den Aufbau eines guten Selbstwertgefühls findet häufig eine Besserung im sozialen Verhalten statt.

  • Manche Kinder haben soziale Schwierigkeiten, weil sie nicht in der Lage sind, emotional mit anderen mitzuschwingen. Durch das Arbeiten mit einem Hund wird das Kind im emotionalen Bereich Fortschritte machen, da es lernt, sich in das andere Lebewesen hineinzuversetzen. Das Kind lernt, die Stimmung des Tieres zu lesen und sich dem entsprechend zu verhalten. Dies dann auf den zwischenmenschlichen Bereich zu übertragen ist Aufgabe der tiergestützten Pädagogik. Der Hund wird nie zu Aktionen gezwungen, da es für das Kind wichtig ist, die Eigenarten des Gegenübers zu erkennen und diese dann zu respektieren.

  • Manche Kinder sitzen stundenlang vor dem PC und haben keine Motivation, sich mit sich selber und der Umwelt auseinanderzusetzen. Die Interaktion mit dem Hund steigert die Motivation, sich mit sich selber und seiner Umwelt auseinander zu setzen. Dabei wirkt der Hund durch den Körperkontakt, seinen Anblick und die Art und Weise der Kommunikation. Dies ist die Grundlage und der Schlüssel für den Erfolg der tiergestützten Pädagogik.
  • Manche Kinder haben motorische Probleme. Spielerisch wird mit dem Hund die Grob- und Feinmotorik verbessert. Beim Streicheln des Hundes, Schälchen mit Wasserfüllen, den Hund durch einen selbst aufgebauten Parcours führen usw. wird die Motorik und die Körperkoordination so ganz nebenbei verbessert, ohne dass es für das Kind nach Training aussieht.
  • Manche Kinder haben Schwierigkeiten, ruhig und strukturiert an eine Sache heranzugehen und diese zu Ende zu führen. Die Kinder lernen mit Hilfe des Hundes ruhig und strukturiert zu handeln, um mit dem Hund gemeinsam Erfolg zu haben.
  • Manche Kinder haben Sorgen, Nöte und Probleme und wissen nicht, wie sie mit jemandem darüber reden können. Der Hund kann in der Einzelarbeit als Kommunikationshelfer dienen, die es dem Kind ermöglicht, sich zu öffnen und über Probleme zu sprechen.